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91796 Ettenstatt

 

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Geschichte

Schon seit über 6500 Jahren ist das Felchbachtal nachweisbar besiedelt. Am Ettenbach und nahe der Ortschaft Burg entdeckte man immer wieder Steinbeile, Pfeilspitzen und Keramik aus der mittleren Jungsteinzeit. Die Gründung des Ortes selbst fällt in die Zeit des ersten Landausbaues unter dem Einfluss der Franken im 8. Jahrhundert. Ettenstatts erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 985 zurück, als Kaiser Otto III hier eine Schenkungsurkunde über Ländereien im heutigen Slowenien unterzeichnete.

Dass als Unterzeichnungsort Ettenstatt genannt wird, zeigt, dass die Herren von Ettenstatt eine gewisse Stellung in der hiesigen Gegend hatten. Der Sitz wird im heutigen Ortsteil Burg vermutet. Bereits um 1531 gab es eine Dorfordnung, in der Rechte und Pflichten der Grundherren und Untertanen festgelegt waren. Auch die Kirchweih wurde vor 300 Jahren bereits unter dem Schutz des Vogtes abgehalten. Die wichtigsten Grundbesitzer waren im 16. Jahrhundert die Schenken von Geyern, die auch die Gerichtsbarkeit ausübten, das St. Klara Kloster in Nürnberg, das Kloster Wülzburg, der Bischof von Eichstätt und Pfalz Neuburg mit einigen Höfen. Am 15. Januar 1599 führte der in das Ehenheimische Erbe eingetretene Markgraf die Reformation in Ettenstatt ein, indem er den ersten evangelischen Pfarrer namens Johann Negelein einsetzte, der aus Dittenheim kam.

Die schlimmste Zeit für die Bevölkerung des Dorfes war wohl die Zeit des 30-jährigen Krieges von 1618-1648. Die Bevölkerung war aus Angst in die umliegenden Wälder geflohen und es herrschte große Hungersnot. In dieser Zeit wanderten evangelische Christen, die im heutigen Österreich wegen ihres Glaubens sehr bedrängt und unterdrückt wurden, in unsere Gegend. Man nannte sie Exulanten, die in den Katastrophenjahren 1634-1637 in den kirchlichen Eintragungen als "Ländler" oder "aus dem Ländlein" auftauchten. Aus den Salbüchern ist zu ersehen, dass in Ettenstatt schon um 1650 wieder überraschend viele Handwerker arbeiteten. Sie hatten für die damalige Zeit ein ansehnliches Hinterland mit Weilern und Einöden, die ihre Spezialkenntnisse in Anspruch nahmen.

Eine Besonderheit unter den Gewerbetreibenden in Ettenstatt war im 18. Jahrhundert der Fuhrmann und Bauer Michael Minderlein in Burg. Er war königlich preußischer Untertan und verpflichteter nürnbergischer Fuhrmann nach Augsburg und Venedig. Sein Name ist auf dem Hof bis heute erhalten. Trotz weitreichender Strukturveränderungen in den vergangenen 300 Jahren, vor allem der Technisierung in den letzten 80 Jahren, bleiben viele Betriebe in Ettenstatt bestehen. Aber auch die Landwirtschaft war und ist immer noch eine wichtige Lebensgrundlage für viele Bewohner.

Eine von Staat unterstützte Flurbereinigung wurde 1962 beantragt, 1969 angeordnet und 1983 vollendet. Am 1. Mai 1978 entstand die Verwaltungsgemeinschaft Ellingen, die aus den 3 Gemeinden Ellingen, Höttingen und Ettenstatt besteht. Ettenstatt blieb eine selbständige Gemeinde. Die Gemeinde Reuth unter Neuhaus (1973) und die Gemeinde Hundsdorf (1978) schlossen sich nach der Gemeindegebietsreform freiwillig Ettenstatt an. Heute im Jahr 2017 zählt die Gesamtgemeinde Ettenstatt 847 Einwohner, zu der auch die Bürger von Wöllmetzhofen, Hundsdorf, Rohrbach, Kruglmühle, Wolfsmühle, Burg, Enhofen und Reuth unter Neuhaus zählen.

Quelle: Helmut Stephan, 1000 Jahre Ettenstatt, Festschrift